resilienz stärken –
renforcer sa résilience

Angebote 2024

Kompostieren im Hausgarten oder auf dem Balkon (Grundkurs)
In Salgesch: Samstag, 14. September 2024

Kompostberatung
Fr. 100.–/Std. (exkl. Spesen)
+41 78 664 28 36

«Nur wenn wir unser inneres Ökosystem in seiner Fülle – unsere ganze Empfindsamkeit und unsere Fähigkeit zu lieben – wiederherstellen, gibt es Hoffnung, auch das äussere Ökosystem wiederherzustellen.»


Charles Eisenstein


Barbara Rehmann

Barbara Rehmann hat in den Bereichen Naturpädagogik, Spielpädagogik und Resilienz durch Ausbildungen, ihre Berufsarbeit und Mitarbeit in Projekten eine grosse Kompetenz erworben.

Stefan Rehmann

Als langjähriger, erfahrener Psychotherapeut ist Stefan Rehmann fasziniert von der Vielfalt, dem Reichtum, der Dynamik und Plastizität von Lebensprozessen.

«Wir legen grossen Wert auf eine wahrhafte,
achtsame Begegnung mit der Natur.»

Was ist Resilienz?

Resilienz ist die gesundheitserhaltende Fähigkeit des Individuums im Umgang mit herausfordernden, schwierigen Situationen oder Lebensereignissen.

Resilienz ist ein dynamischer Prozess, der abhängig von persönlichen Risikofaktoren/persönlichem Risikoverhalten und persönlichen Schutzfaktoren/Schutzstrategien verläuft.

Resilienzfördernde Massnahmen vermindern das persönliche Risikoverhalten und stärken/erweitern die persönlichen Schutzstrategien.

Wie gelingt Resilienzförderung?

Es gibt unzählige Möglichkeiten, die eigene Resilienz zu stärken. Durch gesundes Alltagsverhalten, gezielte Übungen und ein regelmässiges Training lässt sich unsere Resilienz langfristig verbessern.

Ein Bereich umfasst die Selbsterkenntnis und in der Folge die Gestaltung des persönlichen Lebensumfeldes: Was sind meine Werte? Wo liegen meine Stärken? Passen meine Lebensumstände? Wieviel Zeit meines Alltags verbringe ich mit Dingen, die mich begeistern und beleben? 

Wenn persönliche Ziele geklärt und formuliert sind, kann in einem nächsten Schritt durch das Anwenden von spezifischen Methoden die Möglichkeit zur Zielerreichung verbessert werden.

Das Kultivieren der eigenen Vielfalt, die Gestaltung des eigenen Lebensrhythmus und das spielerische, sinnliche Erfahren der Welt wirken sich ebenfalls positiv auf die Resilienz aus. Erlebe ich in meinem Alltag nährende, positive Momente der Unterbrechung vom geschäftigen Alltagstreiben, Momente von bewusstem, absichtslosem Sein im Hier und Jetzt? Kann ich unabänderliche Gegebenheiten akzeptieren? 
Zu diesen Aspekten der Resilienzförderung bieten wir eine Methode an, die uns besonders am Herzen liegt, das «Achtsamkeitstraining in der Natur».

Soziale Beziehungen sind ebenfalls ein wichtiger Resilienzfaktor. Sind sie vorhanden? Sind sie unterstützend?

Und nicht zuletzt ist eine optimistische, wertschätzende, lösungsorientierte, offene Grundhaltung ein wichtiger Resilienzfaktor, der sich ebenfalls trainieren lässt.

Warum findet unser Resilienztrainingsangebot in der Natur statt?

Gesundheitsfördernde/resilienzfördernde Aspekte von Natur
Der Mensch ist Teil der Natur. Er reagiert evolutionsbedingt positiv auf grüne/gesunde Natur, die Nahrung und Wasser verspricht. Gesundheitsfördernde Effekte von Pflanzenduftstoffen, von körperlicher Bewegung und beim Anblick von Naturlandschaften mit grün und/oder Wasser sind durch Studien belegt. 

Grundsätzlich ist es schwierig, allgemeingültige Aussagen zu Naturbegegnung als resilienzförderndem Faktor zu machen. Die persönliche Prägung (Konditionierung) im Bezug auf Natur, die Einstellung des Menschen (Offenheit, Neugier, Interesse, Flexibilität) und passende Umwelt- und Selbstbedingungen sind entscheidend für eine gesundheitsfördernde Naturerfahrung.

Natur – ein vielfältiger, lebendiger, sich ständig verändernder Raum
«Die Natur ist für die denkende Betrachtung Einheit in der Vielheit, Verbindung des Mannigfaltigen in Form und Mischung, Inbegriff der Naturdinge und Naturkräfte als ein lebendiges Ganzes.» 
Alexander von Humboldt (1769 – 1859)

Wir empfinden es als Privileg, dass wir die Möglichkeit haben, Resilienztraining in und mit diesem formen- und farbenreichen, wandelbaren, inspirierenden, sinnweckenden und sinnstiftenden Raum anzubieten, den wir als Natur bezeichnen. 

Umweltschutz – Selbstschutz
In dem Ausmass, in dem ich meiner selbst gewahr werde, kann ich meine Umwelt in ihren Bedürfnissen wahrnehmen und mich als Teil von ihr erleben. Das Mitgefühl, das ich mir selber gegenüber aufbringe, kann ich auch meiner Umwelt entgegentragen. Den Schutz und die Sorgfalt, die ich mir selbst zugestehe kann ich auch der Natur angedeihen lassen. Der Aufenthalt in der Natur unterstützt das Staunen und die Hingabe an ein grösseres Ganzes, was wiederum der Resilienz von Mensch und Natur zuträglich ist.

Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit ist die Kunst, in der Gegenwart und in wachem Kontakt mit meiner Umgebung und mit mir zu sein, ohne weitere Absichten zu verfolgen. Sie ist die Kunst, einfach nur da zu sein.

Achtsamkeit geschieht also:

  • bewusst
  • absichtslos
  • gegenwärtig
  • offen und experimentell
  • akzeptierend (geschehen lassend)


Wann ist die Haltung der Achtsamkeit angebracht?
Achtsamkeit ist dann eine adäquate Haltung, wenn wir eine Situation nicht verändern wollen oder nicht verändern können.


Warum Achtsamkeit trainieren?
Es ist hilfreich, ganz bewusst die Haltung der Achtsamkeit einzunehmen, weil uns dadurch in unserem Leben mehr gestalterische Freiheit geschenkt wird. Wir werden uns bewusst, was wir wann warum tun, und können unsere Entfaltung entsprechend einfacher und zielgerichteter unterstützen. Nicht zuletzt aber vermögen wir zunehmend bewusst, dem Sog unserer alltäglichen Denk und Handlungsgewohnheiten, eine energievolle und geduldige Übungspraxis und eine private wie gesellschaftliche Vision korrigierend und positiv integrierend zur Seite zu stellen.


Was streben wir mit dem Einüben unserer Achtsamen Haltung nicht an?

  • dass wir primär Wohlbefinden, Gesundheit und Glück erfahren können.
  • dass wir vor allem nach innen gerichtet sind.
  • dass wir auf jeden Fall Bewertung vermeiden sollen.
  • dass wir „das Nicht-Denken“ favorisieren wollen.


Achtsamkeit in der Natur
Zu unseren Achtsamkeitsübungen gehört es, wahrzunehmen, wie wir die Umwelt erleben, was sie in uns auslöst, wie sie auf uns wirkt, wie wir gerade ganz persönlich in der Natur sind. Es ist uns Menschen nicht möglich, die Natur unmittelbar zu erfahren, so „wie sie ist“. Unsere Wahrnehmungen sind von unseren Praktiken, kulturellen und persönlichen Deutungsmustern geprägt. Sie gestalten im Zusammenspiel mit der Umgebung das, was wir „Wahrnehmungen“ nennen.

Natur macht sinnlich, sie animiert zu Erkundungen, Gestaltungen, Begegnungen mit anderen Lebensformen, existenziellen Betrachtungen und spirituellen Erfahrungen.

Die Natur ist uns gleichzeitig fremd und verwandt. Sie fordert uns heraus und trägt uns, sie erhebt und verwurzelt uns, sie zeigt uns Grenzen und ungeahnte Möglichkeiten. Die Natur ermöglicht uns eine Distanz zu unserer vertrauten Welt und nimmt uns aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften in einer Welt in Empfang, in der wir Einfachheit, Leichtigkeit, Verbundenheit, Gelassenheit, Vertrauen, Dankbarkeit und Daseinsfreude erleben können.


Geschichte der Achtsamkeit
Der Buddhismus und die humanistische Tradition, deren Achtsamkeitsverständnis auf die Lebensreformbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts zurückgeht, ragen in der Geschichte der Achtsamkeit hervor, weil Achtsamkeit in diesen Traditionen als expliziter Übungsweg entwickelt wurde. Die neueren Achtsamkeitskonzepte, die vor allem in den letzten 30 Jahren entstanden sind, berufen sich primär auf asiatische – insbesondere buddhistische – Achtsamkeitstraditionen, die eine Tendenz zu innerer Achtsamkeit und manchmal auch zur Vergeistigung haben und mit festen und oft schwierigen Übungsvorgaben (längere, statische Übungen) arbeiten. Die achtsame Konfrontation mit unangenehmen Erfahrungen und mit der Abgründigkeit des Lebens (Meditationen über Vergänglichkeit, Verlust, Tod usw.) ist ein wesentlicher Beitrag des Buddhismus zum Konzept der Achtsamkeit. Die westlichen Achtsamkeitstraditionen – jüdisch-christliche Tradition, Gindler-Jacoby-Arbeit, Gesprächspsychotherapie, Tanztherapie, Gestalttherapie, Focusing, Konzentrative Bewegungstherapie und andere – verstehen sich eher als eine experimentelle Form des Kontakts mit Situationen, Dingen, Menschen und sich selbst. Sie gehen eher individuell und experimentell vor und bevorzugen bewegte körperfreundliche Vorgehensweisen. Was die Achtsamkeit betrifft, so lassen sich beide Traditionen unseres Erachtens in einem reichhaltigen, konsistenten und praktisch breit anwendbaren Achtsamkeitskonzept zusammenführen.


Die meisten dieser z.T. angepassten Textausschnitte stammen aus dem sehr empfehlenswerten Buch: „Achtsamkeit in der Natur“, Michael Huppertz & Verena Schatanek, 2. überarbeitete Auflage, Junfermann Verlag 2021